Diese schwarze Kunst ist bunt

Die Familie Leu ist eine inzwischen Generationen überspannende Künstlerfamilie, die ihren eigenen Kosmos, ihr künstlerisches Universum immer weiter ausspinnt.  Zu ihren Ausdrucksmitteln gehört der Körper und hier in erster Linie die Haut. Im Falle der Leus ist diese Haut meist über und über tätowiert mit ihrer eigenen Motivsprache. Es sind die Bilder aus Vergangenheit und Erinnerung, die Spuren ihrer weltweisen Reisen, ihre verwobenen Beziehungen und Bezüge - in und zu dieser und auch anderen Welten.

Eine biografische Landkarte trägt jede*r einzelne mit sich, eine sich stetig erweiternde eigene Welt.

 

Dem bunten Universum der Familie Leu hat das Museum Tinguely in Basel nun seine Türen bzw. Räume geöffnet. 

"Es ist nicht die Kindheit, die man verliert, sondern vielmehr die Fähigkeit, sich eine  Welt nach eigenen Maßstäben zu gestalten (...) Als ich die Leus kennen lernte und in ihre künstlerischen Universen eintauchte, fand ich genau all diese verschwunden geglaubten Dinge wieder. Diese Familie hat sich konsequent ihre eigene Welt aufgebaut, in deren Zentrum die Haut steht: das Organ, über das wir mit der Außenwelt interagieren, das uns einhüllt und das die Umrisse einer Identität definiert."  Christian Jelk (Kurator der Ausstellung).

 

Familie Leu, das sind Felix Leu und seine Frau Loretta, ihre Kinder Filip, Ama, Aia und Aija sowie Enkelkinder, Stiefschwester Miriam Tinguely (Tochter von Jean Tinguely) und weitere Verwandte.

 

Felix und Loretta, die selbst jahrelang Tattoos gestochen haben und auf ihren Reisen das Tätowieren in unterschiedlichsten Gesellschaften und Bedeutungen und Ritualen kennen gelernt haben, schöpfen aus alter wie eigener Tradition.

Die Kinder, die keine klassische Schule besucht haben, sondern auf den Reisen über alle Kontinente hinweg, lernen durften, was freies Leben und Lernen bedeutet und die nun alle ebenfalls mit der Kunst unterwegs sind. Sie legen ihre eigenen Spuren im familiären Gesamtwerk. Und es folgt die nächste Generation.

Gesamt 20 Künstler*innen der Leu-Familie können wir in dieser Ausstellung begegnen.

  

Es sind magische Räume entstanden. Aus dem Dunkel hinein in schillernde Farbwelten.

Über 400 Werke in üppiger Petersburger Hängung.

Wand um Wand eine Bilderflut aus Zeichnungen, Malereien, Collagen, Videoinstallationen und Fotografien. 

Manche Werke lassen sich einzelnen Familienmitgliedern und ihrer individuellen Handschrift zuordnen, andere wiederum sind Duett-Produkte. Und es gibt auch die Werke, die im gesamtfamiliären Kontext entstanden sind.

Diese Ausstellung ist ein Gesamtkunstwerk, in dem durch das Zusammenspiel der einzelnen Werke Neues und Größeres (auch im Betrachtenden) entsteht.

 

...eintauchen und sich inspirieren und verzaubern lassen!

Die Ausstellung ist noch zu sehen bis zum 31.10.2021 im Museum Tinguely

 

#subversivekörper