Lapdance - ein Leibhaftiges Duett

 

Lapdance-Performance an einem Samstag Nachmittag in einem Club in Berlin - eine Rückbetrachtung mit 14 Tagen Abstand.

 

Musik, Neugierde, (An)Spannung, Gedankenspiele, Körpergefühle, Maske, Equipment...

 

Da war mein Körper, den ich aber nicht durchgängig gut spüren konnte, der manchmal auch in quasi abgerufener automatisierter Aktion agierte und reagierte.

Bewegung auf Bewegung, Reibung auf Reibung, Takt auf Takt, Blick auf Blick…

Aber war es denn überhaupt mein Körper oder war es  der der Häsin oder wessen?

Und auf was hin agierte oder reagierte dieser Körper?

Auf die Bewegungen der Lapdancerin/Kollegin Joey, auf die Musik, auf die Location (Lack, Leder, Schnick und Schnack) oder auf die Kamera der Fotografin?

 

Oder reagierte, folgte dieser Körper meinem eigenen Geist, der rege und wach war und munter feuerte und forderte?

Mein Geist, dem es relativ einfach war, Phantasien zu produzieren und abzubilden; mein Geist, der frühere Erfahrungen abrief und ins heute wandelte; mein Geist, der sich mit Fragen von Erotik, weiblichem Begehren, Macht und Ohnmacht, Lust und Last hinlänglich beschäftigt hat.

 

Und die Seele? Wo war die denn eigentlich? Zwei Music-Clips tanzen/performen lässt nicht viel Zeit und Raum für Tiefe oder nachhaltiges Spüren und emotionales Einlassen.  

Es gab intensive Momente, die frei von Klischee und Erwartungsdruck waren und es gab Momente, in denen wir uns verloren, aneinander vorbei spielten.

Wann gelingt, wann kippt eine solche Performance?

 

Sie gelingt, wenn wir im bewussten Kontakt sind zu uns selbst und zum Gegenüber.

Sie gelingt, wenn wir nicht hektisch der Musik folgen, sondern dem Körper die Zeit lassen für authentische Bewegung.

Sie gelingt, wenn wir aufhören vorgefertigte Bilder von Tanz, Erotik etc. zu kopieren und uns den eigenen Stimmungen und Impulsen überlassen.

 

Eine spannende Erfahrung, aus der die Verabredung mit Joey für ein zweites Duett folgte:

LOBGESANG - Poetry Dance am 30. April (mit voller Walpurgis-Energie).

 

Ich freue mich auf weitere Experimente mit wunderbaren Kolleg*innen aus den Bereichen Musik, Sprache, Bildende Kunst, Heilung & Forschung...

Ladet mich gerne ein oder werdet von mir eingeladen.