Echorauschen – Carla Pohl
Einzelausstellung Lite Haus Galerie und Projektraum, Mareschstraße 4, 12055 Berlin
Eröffnung: 8.12.2018 18 Uhr
Artist Talk: 13.12. 2018 18 Uhr
Ausstellungsdauer: 11.12. 2018 – 2. 1. 2019
Öffnungszeiten: Dienstag – Samstag 12:30 -17:30 Uhr
Ausstellungstext der Künstlerin:
Das Projekt „Echorauschen“ setzt sich mit Erotik und Verführung auseinander. Wiederkehrende, nachhallende, assoziative Bilder umkreisen die sich aufdrängende Frage: Was bedeutet es Frau zu werden?
Sie konfrontieren den Betrachter mit einer moralisch falschen Sexualität, verführen ihn - Mythologisches anklingend - und leiten dazu an, die hinter und vor der Kamera sich äußernden melancholischen sowie ganz stillen Empfindungen zu teilen.
Der ständige Drang Stärke zu zeigen, das Wehren gegen alle Gefühle, gegen Beziehungen, die Flucht in die Einsamkeit und das Übernehmen von Schuld der Anderen gehen mit den Erfahrungen und Verletzungen eines sexuellen Missbrauchs in der Jugend/Kindheit einher.
Verschobene Bilder entstehen, von dem was es heißt, vom Mädchen zur Frau zu werden, dem Körper und der eigenen Weiblichkeit beraubt. Die Fotografien der Serie „Echorauschen“ greifen dies auf und erzählen malerisch-surreal die Geschichte einer Metamorphose, bei der die Nymphe Echo in die vier Elemente Feuer, Wasser, Erde, Luft einsteigt, um sich zu zeigen.
Das Rauschen erinnert die Erfahrung des Missbrauchs in Erinnerungssequenzen.
Die fotografischen Metaphern und ihr Echo werden aber zugleich zu einer Liebeserklärung an die Weiblichkeit.
Allen Bildern ist eines gleich, offen, provokativ und sexuell konnotiert ziehen sie den Betrachter in die innere, subjektive Welt der Künstlerin. Sie sind Zeugnis eines Mutes, die Dinge zu benennen und einem scheinheiligen Tabu mit zuweilen frechem Exhibitionismus entgegenzutreten.
Es sind Sinnbilder, geisterhafte Werke: „Du musst gucken, aber darfst nicht anfassen!“. „Bitte nicht anfassen“ ist auch ein Gebot in Museen und Galerien.
Aus einem urweiblichen, künstlerischen Verständnis heraus wird die möglich-unmögliche Verwandlung vollzogen, erotisch-geheimnisvoll, kraftvoll-sinnlich in Szene gesetzt und letztlich Echo einen fraulichen Körper gebend.