...eine Rose ist eine Rose ist eine Rose

 "...rundherum immer rundherum aber nicht krumm Rose ist eine Rose ist eine Rose ist eine Rose in die Rinde ritzen bis es ganz rundherum reichte." Eine Geschichte um Identitätsfindung und Erwachsen Werden.

Nicht selten geht es um das Ringen um Identität und Wandlung derselbigen in Steins Werk.

So auch in dem Essay: „Was sind Meisterwerke?“…

 

 Auszüge daraus für Identitäts-Forschende und -Jonglierende:

 

 „Das was man allmählich herausfindet, ist daß man keine Identität hat, das heißt wenn man im Begriff ist etwas zu tun. Identität ist Wiedererkennen, Sie wissen wer sie sind weil sie und Andere sich an alles erinnern über sich selbst, aber im wesentlichen sind Sie das nicht, wenn Sie irgend etwas tun. Ich bin ich weil mein kleiner Hund mich kennt, aber schöpferisch gesprochen, der kleine Hund, wissend, daß Sie sie sind und Ihr Erkennen, daß er es weiß, das ist was Schöpfung zerstört…

 

In jedem Augenblick wenn Sie sie sind, sind Sie Sie ohne die Erinnerung an sich selbst, weil wenn Sie sich an sich selbst erinnern während Sie Sie sind, Sie nicht aus schöpferischen Gründen Sie sind…

 

 Und so ist es immer wahr daß das Meisterwerk nichts mit menschlicher Natur zu tun hat oder mit Identität, es hat zu tun mit dem menschlichen Geist und dem Ich, das heißt mit einer Sache an sich und nicht in Beziehung…

 

Und was ein Meisterwerk nicht ist, es mag unwillkommen sein aber es ist niemals langweilig. Und warum gibt es dann so wenige. Es gibt so wenige weil die Menschen meist in Identität und Erinnerung leben, das heißt wenn sie denken…“

 

Noch Fragen?  Nach- und Weiterlesen empfohlen:

Gertrude Stein

Was sind Meisterwerke?

Geleitwort von Thornton Wilder

Zürich 1962

 

Für ihren experimentellen Schreib-Stil ist die 1874 geborene Schriftstellerin nicht unbedingt geliebt, aber bewundert und auch berühmt geworden. 

 

Grammatikalisch einfache Sätze werden durch Wiederholungen zu langen Satzketten, durch Laut- und Wortspiele unterbrochen oder begleitet...Gedankengänge werden immer wieder umgelenkt. Zu ihrer Zeit ein - für die Lesenden -  verstörendes Erleben, ein Novum im Kanon der damaligen Literatur.

Es ist nicht einfacher geworden in ihren Kosmos einzutauchen, aber heute ist sie unangefochten die Mutter/Muse der experimentellen, avantgardistischen Literatur, der Moderne schlechthin.