Die wundersame Welt der Valérie Favre

Valérie Favres serielle Arbeiten (Malerei, Zeichnungen und Collagen) sind Referenzen an die künstlerische Vorstellungskraft, die parallele Welten erschafft und sie in temporäre, zeitaffine Formate wie Kino, Theater, Literatur bindet. Von dort ausgehend werden sie wieder zurück in die bildende Kunst transportiert – dem Medium, dass am stärksten die Zeitgebundenheit wieder aufzuheben vermag.

 

 

Ihre Bilder sind Bildräume, die wir durchwandern und in denen wir den seltsamsten Gestalten und Symbolen, einschließlich uns selbst begegnen. Insbesondere ihre nicht einzuordnenden Frauenfiguren ergänzen das uns aus Märchen und Mythen bereits bekannte Bildvokabular. In ihnen finden sich Heldinnen und Antiheldinnen, feministische wie antifeministische Rollenmodelle ebenso gespiegelt wie die Figur der Künstlerin selbst.

 

 1959 in Neuchâtel geboren und aufgewachsen, arbeitete sie nach einer Theaterausbildung in den frühen 1980er-Jahren zunächst als Bühnenbildnerin und Schauspielerin in Paris, wandte sich dann aber ganz der Malerei zu. Seit 1998 lebt sie in Berlin, wo sie seit 2006 auch als Professorin für Malerei an der Universität der Künste lehrt. 

 

 „Valérie Favre nun handelt besonders mit dem Personal der Commedia dell’Arte (der Pierrot, die Sängerin), des Schauermärchens (der Tod als Skelett, die Hexen), der Fabel (Pferde, Vögel, Fische) und klinkt sich dazu in den Strom der vorzüglichen Bilderproduzenten der Kunstgeschichte, der Literatur und des Filmes ein. Und sie ergänzt dies um brisante gegenwärtige Sujets, denken wir nur an ihre ambivalenten Frauen-Figuren (die „Lapines“ und die Majoretten), die toxische Schilderung der Natur, die Kakerlake als genmanipuliertes Monster, das Auto als Todessymbolik oder an den Selbstmord.“ Thomas Hirsch 2016

 

 

Ausstellung 

Ausstellungseröffnung: Freitag, 09. November 2018, 18.00 – 21.00 Uhr. Die Künstlerin wird anwesend sein. Ausstellungszeitraum: Samstag, 10. November 2018 – Samstag, 16. Februar 2019 – (Winterpause: 22.12.2018 – 07.01.2019).

Markgrafenstraße 68, 10969 Berlin-Kreuzberg. http://www.bthumm.de/ 

 

 

Literatur

VALÉRIE FAVRE. Monographie

Verlag Scheidegger & Spiess. ISBN 978-3-85881-557-6